Diabetes ist so individuell wie die Menschen, die davon betroffen sind 47

Nach vielen Gesprächen in der Diabetesambulanz habe ich nun mit einer ersten Auswertung der Befragungsdaten begonnen.

Was sofort auffällt, sind die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der Beteiligten. Eigentlich kein Wunder, wenn man sich überlegt, wer da so befragt wurde: Eltern, Jugendliche, Vorschulkinder, Grundschulkinder.​.​.

Da gibt es technikkundige Eltern, die sich übersichtlichere Anwenderprogramme zum Auslesen der Tagebuchdaten wünschen. Kleine Mädchen, die gerne hübsche rosa Pumpentäschchen hätten. Sportbegeisterte, die sich wasserdichte Pumpen wünschen, die zum Schwimmen dranbleiben können. Modebewusste junge Damen, die gerne flachere Pumpen hätten, die sich unter schicker Kleidung nicht störend abzeichnen. Eltern von Kleinkindern, die für die nächtliche Blutzuckerkontrolle Messgeräte mit Beleuchtung bräuchten und Stechhilfen wie auch Messgeräte mit Magazinen. Die Praktischen, die gern kleineres Zubehör hätten, das man einfach in der Hosentasche verstauen kann. Eltern, die ihre kleinen Kinder zum Mitmachen und Durchhalten motivieren möchten, indem sie hin und wieder hübsches neues Zubehör oder bunte Aufkleber spendieren. Die Unsicheren, die sich ein in Pumpe oder Messgerät integriertes KE-Lexikon mit den wichtigsten Lebensmitteln wünschen. Ganz zu schweigen von den völlig legitimen Wünschen nach schöneren Geräten und unnötigen, aber netten Zusatzfunktionen wie z.​B. einem integrierten mp3-Player.

Kein Gerät kann den Ansprüchen all dieser verschiedenen Gruppen gleichermaßen gerecht werden. Für sich genommen ist allerdings jede Gruppe so klein, dass sich für die Industrie das Eingehen auf jede einzelne finanziell nicht trägt.

Allerdings: Wo ein Wille ist, findet sich meistens auch ein Weg.​.​.

Noch ist die Datenaufnahme nicht abgeschlossen. Ich bin gespannt, wo die Reise noch hingeht.

Allen Lesern wünsche ich eine schöne Weihnachtszeit und ein frohes neues Jahr!